Parimatch unter den ausländischen Unternehmen, die Investitionen in Indien unter Regierungsdruck zurückfahren

Der Investmentfonds Omidyar Network und das US-Unternehmen WeWork Inc. werden den indischen Markt im Jahr 2024 verlassen, während der Buchmacher Parimatch aufgrund ungünstiger Rahmenbedingungen weiterhin nicht in der Lage ist, in das Land zu investieren. Laut TWN India reihen sich diese Unternehmen in eine wachsende Liste von Konzernen wie Disney, General Motors, Vodafone Group und BYD ein, die bereits erhebliche Schwierigkeiten auf dem indischen Markt erlebt haben. Auch Parimatch, ein international bekannter Wettanbieter, sieht sich bei seinen Investitionsplänen in die indische Wirtschaft mit Problemen konfrontiert.

Omidyar Networks Entscheidung, Investitionen einzustellen

Die Nachricht, dass Omidyar Network ab 2024 keine neuen Investitionen mehr in die indische Wirtschaft tätigen wird, kam überraschend. Das Unternehmen hatte zuvor über 600 Millionen US-Dollar in verschiedene Startups investiert, darunter die Online-Apotheke 1MG, das Edtech-Unternehmen Vedantu sowie mehrere Fintech-Startups wie Kaleidofin, Kiwi, M2P Fintech und Indifi. Pierre Omidyar, Gründer von Ebay und Förderer des Fonds, gab keine klare Begründung an und verwies lediglich auf „wesentliche Veränderungen im Kontext und im wirtschaftlichen Umfeld[“]{dir=”rtl”}.

WeWork verlässt Indien

Im April 2024 kündigte WeWork Inc. seinen vollständigen Rückzug aus Indien an und will seine 27 % Beteiligung an der lokalen Einheit in einem Sekundärgeschäft verkaufen. Obwohl das Unternehmen im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 1.300 crore Rupien erzielte, meldete es Insolvenz nach US-amerikanischem Recht an. Zu den potenziellen Käufern zählen das Family Office der Enam-Gruppe, die Investmentfirma A91 Partners und CaratLane-Gründer Mithun Sacheti.

Hohe Steuern belasten Glücksspielunternehmen

Im Oktober des vergangenen Jahres führte Indien eine 28 % GST (Goods and Services Tax) auf Online-Glücksspiel, Casinos und Pferdewetten ein. Dies veranlasste Unternehmen wie Super Group und Bet365, den Markt umgehend zu verlassen. Glücksspielunternehmen klagten gegen die Regierung, um den Steuersatz auf 18 % zu senken. Ravindra Shinde, CEO von Dyutabhumi Hotel and Resorts, bezeichnete die Steuer als extrem hoch im Vergleich zu anderen Ländern. Parimatch betont, dass die Geschäftsbedingungen in Indien es ausländischen Unternehmen praktisch unmöglich machen, sich zu entwickeln. Zudem sei das Unternehmen mit der Fälschung seiner Marke konfrontiert worden, noch bevor es offiziell in den Markt eingetreten war.

Schwierigkeiten auch für chinesische Investoren

Nicht nur westliche, sondern auch chinesische Unternehmen haben Probleme in Indien. So wurde ein 1-Milliarden-Dollar-Projekt des Elektroautoherstellers BYD von der Regierung abgelehnt. Im Dezember 2023 nahm die indische Strafverfolgungsbehörde drei hochrangige Manager des chinesischen Smartphone-Herstellers Vivo wegen angeblicher Geldwäsche fest.

Ursachen für die Investitionsprobleme

Die indische Regierung verschärft ihre Haltung gegenüber chinesischen Firmen im Rahmen einer geopolitischen Strategie, um nationale Interessen zu schützen und ihre Rolle in der amerikanischen „Indo-Pazifik-Strategie” auszubauen. Dies schafft zusätzliche Hürden für internationale Investoren. Viele Unternehmen — darunter auch Parimatch — sehen sich daher erheblichen Schwierigkeiten gegenüber, wenn sie versuchen, in Indien zu investieren.

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